US-Außenminister Antony Blinken hat Russland wegen des Ausstiegs aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine „Erpressung“ vorgeworfen. „Jedes Mitglied der Vereinten Nationen sollte Moskau auffordern, endlich damit aufzuhören, das Schwarze Meer zur Erpressung zu nutzen“, sagte Blinken bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Thema Ernährungssicherheit. Weiter sagte er: „Es muss endlich Schluss damit sein, die schwächsten Menschen als Druckmittel zu benutzen. Schluss mit diesem ungerechtfertigten, skrupellosen Krieg.“
Mitte Juli ist Russland aus dem Getreideabkommen ausstiegen, das der Ukraine trotz des Kriegs gegen die Russen den Export von Getreide über das Schwarze Meer ermöglichen sollte. So wurden 2022 fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen geführt.
Durch den Ausstieg von Russland sind die Getreidepreise weltweit nun angestiegen. Moskau verlangt seinerseits Garantien für die eigenen Exporte, unter anderem für Düngemittel. Der russische Vize-Botschafter bei der UN, Dmitri Poljanski, sagte, dass solange die „unrechtmäßigen Hindernisse“ bestünden, mit denen der Westen den Export landwirtschaftlicher Produkte aus Russland behindere, sei es unmöglich, Themen der Ernährungssicherheit anzugehen. Blinken betonte: „Hunger darf nicht zur Waffe gemacht werden.“
Blinken sagte in einem TV-Interview, dass die USA dazu eine gemeinsame Erklärung auf den Weg gebracht habe. „Ich fordere alle Mitgliedstaaten auf, sich diesem Kommuniqué anzuschließen“, sagte er weiter.
Nach Angaben der UN haben rund 345 Millionen Menschen in 79 Ländern keinen sichergestellten dauerhaften Zugang zu Nahrungsmitteln, oft bedingt durch Kriege oder Konflikte.
Quelle: ZDFheute