Zum ersten Mal haben im Juni die Temperaturen weltweit die Schwelle von 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau überschritten. Der im Pariser Klimaabkommen genannte 1,5 Grad-Anstieg bezieht sich auf die lange Zeiträume. Die EU-Klimabeobachtunsgstelle Copernicus teilte mit, dass die Messwerte der ersten elf Tage des Monats dennoch ein Zeichen dafür seien, wie schnell sich die Welt dieser Grenze nähere.
Die ersten Juni-Tage waren laut den Copernicus-Daten die bisher heißesten seit Beginn der Messungen im Jahr 1950. Die weltweite durchschnittliche Temperatur betrug demnach etwa am 8. und 9. Juni etwa 0,4 Grad mehr als an denselben Tagen in ähnlichen heißen Jahren. Laut Copernicus lag die gemessene Temperatur zwischen dem 7. und dem 11. Juni weltweit an der 1,5-Grad-Schwelle oder darüber, am 9. Juni lag er sogar um 1,69 Grad. Den Angaben zufolge wurde eine globale Durchschnitts-Temperatur 1,5 Grad über dem Referenzwert erstmals im Dezember 2015 gemessen. Auch 2016 und 2020 wurde die Grenze im Winter und im Frühjahr überschritten.
Fachleute führen den Temperaturanstieg auch auf das Wetterphänomen El Niño zurück, das zu verstärktem Extremwetter führen kann. Das Wetterphänomen ist durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifischen Ozean gekennzeichnet. Es tritt alle zwei bis sieben Jahre auf und wurde schon seit einiger Zeit erwartet. Das Wetterphänomen führt meist zu starker Trockenheit in Südasien und Ozeanien, während es in den Regionen Afrikas und Südamerikas, im Süden der USA und in Zentralasien für stärkere Niederschläge sorgt.
Quelle: ZDFheute.de