Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Das hat ein Sprecher des Politikers und Medienunternehmers bestätigt. Berlusconi war zwischen 1994 und 2011 viermal Ministerpräsident von Italien. Aktuell ist eine Partei an der Regierung in dem EU-Land beteiligt.

Schon am Freitagnachmittag (09.06.) wurde Berlusconi in einem Krankenhaus in Mailand eingeliefert, um Gesundheitschecks im Zusammenhang mit seiner chronischen Leukämie zu absolvieren.

Die Karriere von Silvio Berlusconi begann während seines Jurastudiums als Staubsaugervertreter und Conférencier auf Kreuzfahrtschiffen. Später gründete er das Medienunternehmen Mediaset (heute Media for Europe), wurde Milliardär und war 20 Jahre lang Präsident des Fußballvereins AC Mailand. Der ehemalige Regierungschef von Italien, Mario Monti, nannte Berlusconi den „Vater aller Populisten“. Berlusconi selbst nannte sich „Jesus Christus der Politik“. Immer wieder gab es Vorwürfe von Interessenskonflikten zwischen seinem Amt und dem von ihm kontrollieren Medienunternehmen. Er musste sich auch zahlreichen Gerichtsprozessen stellen.

Im Zusammenhang mit einer Strafe wegen Steuerhinterziehung wurde Berlusconi im Jahr 2013 aus dem italienischen Parlament ausgeschlossen und durfte dann auch keine öffentliche Ämter ausüben. Im Jahr 2015 wurde er im „Bunga-Bunga“-Prozess um Sex mit minderjährigen Prostituierten und wegen Amtsmissbrauch in letzter Instanz freigesprochen.

Gesundheitlich hatte der Politiker und Medienunternehmer immer wieder mit großen Probleme zu kämpfen. Im Jahr 2016 wurde er am Herz operiert, im Jahr 2020 erlitt er eine Corona-Infektion und bekam auch eine Lungenentzündung. Im vergangenen Jahr wurde er wegen einer Harnwegsinfektion stationär behandelt. Schon 1997 musste er damals wegen eines Tumors an der Prostata operiert werden. Erst vor kurzem war Berlusconi im Krankenhaus und ließ sich behandeln. Vor rund zwei Wochen hatte er auf der Intensivstation gelegen, konnte nach 45 Tagen jedoch das Krankenhaus wieder verlassen.

Quelle: n-tv.de, SPIEGEL.de, Wikipedia.org