Bundesinnenministerin Nancy Faeser erwägt russische Sportler bei einer Wiederzulassung zu internationalen Wettkämpfen mit einem Einreiseverbot nach Deutschland. Die SPD-Politikerin kündigte entsprechende Visaregelungen anzuwenden. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte sie: „Länder, in denen sportliche Großveranstaltungen stattfinden, sind nicht machtlos.“ Weiter erklärte sie: „Wenn wir in Deutschland internationale Wettbewerbe ausrichten, dann können wir entsprechend handeln. Wir werden hier immer mit klarer Haltung agieren.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit dem deutschen Präsidenten Thomas Bach an der Spitze jüngst empfohlen, trotz des von Belarus unterstützten russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Sportler aus beiden Ländern die Rückkehr zu Wettkämpfen als neutrale Athleten zu erlauben. Bedingungen dafür ist unter anderem, dass sie den Krieg nicht aktiv unterstützen und sie keine Verbindungen zu Militär und Sicherheitsorgan haben.

Neben dem Leichtathletik-Verband hatte zuletzt auch der Reitsport-Weltverband an einem Ausschluss von Russen und Belarussen festgehalten. Dagegen sprach sich der Präsident des Welt-Turnverbands, Morinari Watanabe, für deren Rückkehr aus und kündigte eine Entscheidung darüber im Mai. Auch der Ringer-Weltverband befürwortet die Wiederzulassung.

Die Bundesinnenministerin lehnt einen deutschen Boykott bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris aus. „Damit würden wir den eigenen Athletinnen und Athleten schaden, die lange auf dieses Ziel hingearbeitet haben“, sagte sie. Die Regierung der Ukraine hatte dagegen ihre Sportler angewiesen, alle Wettbewerbe zu boykottieren. Dies gelte auch für die Qualifikationen für die Spiele in Paris.

Quelle: ZDFheute.de