Der ehemalige Regierungschef der DDR und Linken-Politiker Hans Modrow ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Das teilte die Linksfraktion am Samstag (11.02.) auf Twitter mit. „Damit verliert unsere Partei eine bedeutende Persönlichkeit“, erklärten der Fraktionsvorsitzende Dietmar Barsch und der ehemalige Fraktionschef Gregor Gysi.

Modrow war von November 1989 bis April 1990 Regierungschef der ehemaligen DDR. Er verhandelte nach dem Fall der Mauer die ersten Annäherungsschritte mit der Bundesregierung. Er galt als überzeugter Sozialist, der sich zu DDR-Zeiten ein kleines Stück Distanz zur damals allmächtigen SED hatte. In den 1970er Jahren wurde Modrow deshalb aus der Machtzentrale Berlin als 1. Bezirkssekretär in die Provinz nach Dresden geschickt.

Nach dem Mauerfall qualifizierte ihn für das für Führungsaufgaben in der sich zu erneuernden SED. Kurz danach wurde er zum Vorsitzenden des Ministerrats der DDR als Nachfolger von Willi Stoph gewählt. Nach der ersten freien Volkskammerwahl im Jahr 1990 verlor die SED-PDS ihre Macht und Modrow sein Amt.

Nach der Wiedervereinigung 1990 saß Modrow bis 1994 für die SED-Nachfolgepartei PDS im Deutschen Bundestag und war auch zwischen 1999 und 2004 im Europaparlament. Als Mann der alten Garde trauerte er den einstigen kommunistischen Idealen der DDR hinterher. Bis ins hohe Alter beriet er die Linken als Vorsitzender im Ältestenrat.

Quelle: ZDFheute.de, Twitter.com