Das Wort „Zeitenwende“ ist das Wort des Jahres 2022 geworden. Das hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfDS) am Freitag (09.12.) bekanntgegeben. „Zeitenwende“ steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und wurde unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz aufgegriffen und geprägt.
Scholz sagte damals im Februar, nur wenige Tage nach dem Beginn des Kriegs: „Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung.“
Die deutsche Wirtschafts- und Energiepolitik musste sich komplett neu ausrichten, erklärte die GfDS. Auch Verhältnisse zu anderen internationalen Partnern wie China seien kritisch beleuchtet worden. Zudem habe bei vielen Menschen eine emotionale Wende stattgefunden. Vielfach seien Angst und Sorge vor einem Atomkrieg in Europa oder gar einem dritten Weltkrieg zu spüren gewesen. Die GfDS begründete ihre Wahl so: „Das keineswegs neue Wort, das speziell für den Beginn der christlichen Zeitrechnung, in allgemeinerer Bedeutung auch für jeden beliebigen Übergang in eine neue Ära steht, wurde in diesem zweiten Sinne prominent von Bundeskanzler Olaf Scholz verwendet.“
Auf dem zweiten Platz kam das Wort „Krieg um Frieden“, auf dem dritten Platz kam „Gaspreisbremse“.
Das Wort des Jahres wählt eine Jury aus Sprachwissenschaftlern nach eigenen Angaben „aus mehreren tausend Belegen aus verschiedenen Medien und Einsendungen von Außenstehenden“ zehn Wörter aus und stellt eine Rangliste auf. In diesem Jahr gingen mehr als 2.000 Einsendungen ein.
Im vergangenen Jahr wurde „Wellenbrecher“ zum Wort des Jahres gekürt. Im Jahr 2020 war es „Corona-Pandemie“.
Quelle: DWDL