Lettland hat dem unabhängigen russischen Nachrichtensender TV Rain (auf Russisch: TV Doschd) die Sendelizenz entzogen. Damit eskalieren die Spannungen zwischen der lettischen Öffentlichkeit und den Journalistinnen und Journalisten des Senders. Seit dem Sommer sendet TV Rain aus Lettland, aber auch aus den Niederlanden.
Anlass des Konfliktes ist eine Sendung über die russische Mobilmachung gewesen. Moderator Alexej Korostelew hatte die Zuschauer aufgerufen, Informationen über die unzureichende Versorgung der Soldaten an den Sender zu schicken und fügte hinzu: „Wir hoffen, dass wir vielen Soldaten helfen können, beispielsweise mit Ausrüstung oder grundlegenden Annehmlichkeiten an der Front.“ Korostelew ist inzwischen entlassen worden. Chefredakteur Tichon Dsjadko betonte schriftlich und in einer Erklärung an die Zuschauer, die Äußerung des Moderators sei ein „Versprecher“ gewesen, der Sender habe nie den Krieg unterstützt und werde es nie tun.
Die Empörung war sehr groß. Der lettische Verteidigungsminister Artis Pabriks schrieb auf Twitter, dass der Sender wieder nach Russland gehen soll und drohte: „Unsere Geduld ist am Ende.“ Der lettische Geheimdienst ermittelt nun. Außerdem hat es auch Kritik über die Bezeichnung der ukrainischen Halbinsel Krim gegeben und auch andere Dinge.
Ab Donnerstag (08.12.) wird man nun nicht mehr im Kabelnetz senden und man wird nur noch über YouTube und andere Soziale Medien senden. Eine Spendenaktion zugunsten des Senders hat begonnen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung