Der Botschafter von Russland in den USA, Anatoli Antonow, hat die Situation in der Ukraine als „extrem alarmierend“ bezeichnet. „Wir kämpfen in der Ukraine nicht gegen Ukrainer, sondern den kollektiven Westen,“ wird der 67-jährige Diplomat von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Das Ziel des Westens ist demnach, so Antonow, „die Säulen des russischen Staates zu untergraben und alle wirtschaftlichen und militärischen Ressourcen von Russland zu dezimieren, bis Russland keine Chance mehr hat, gleichberechtigt auf der internationalen Bühne zu verhandeln.

Der Botschafter drängt vor allem die US-Regierung dazu, dass es Verhandlungen zu einem Waffenstillstand geben soll. „Unsere sogenannten Partner verfolgen eine falsche Politik, weil sie glauben, dass das Problem nur auf dem Schlachtfeld gelöst werden kann,“ kritisiert er. Er kritisiert auch die neusten Waffenlieferungen der USA und der Niederlande an die Ukraine. Es müsse aber, seiner Meinung nach, eine Verhandlungslösung angestrebt werden.

Am Freitag (04.11.) hatte das US-Verteidigungsministerium angekündigt, dass es für die Ukraine ein neues Hilfspaket geben wird. Dazu gehören unter anderem 90 generalüberholte T-72-Kampfpanzer sowjetischer Bauart, die von den Amerikanern und der Niederlande bereit gestellt wird.

Antonow schließt sich damit einer Reihe von hochrangigen Vertretern aus dem Umfeld des Kremls an, die in den letzten Wochen Verhandlungen über einen Waffenstillstand ins Spiel gebracht haben. So haben auch der russische Außenminister Sergej Lawrow und der Sprecher des Kreml, Dmitri Peskow, ein Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem russischen Diktator Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Indonesien vorgeschlagen, aber nur wenn die USA bereit sich zu Gesprächen. Das ist nach russischen Angaben bisher nicht geschehen.

Quelle: n-tv