Gestern (15.10.) kam nur eine Notausgabe der Zeitung „Heilbronner Stimme“ heraus. Der Grund war ein Cyberangriff auf die Zeitung, wie man es selbst auf seiner Webseite am Samstag berichtete. Ganz offenbar steckt ein Erpresserversuch dahinter, denn ein entsprechendes Bekennerschreiben sei aufgetaucht. Ein Lösegeld wurde nicht gefordert. Schon seit Freitagmorgen (14.10.) konnte man die Redaktion telefonisch oder per E-Mail nicht mehr erreichen.

Laut Berichten der Zeitung sind die Täter bekannt. Es handelt sich um eine Gruppe, die diese Aktion wohl seit Wochen vorbereitet hätte. Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat Hilfe von Cyber-Experten angeboten, um die Systeme wiederherzustellen. So gab es durch den Angriff keinen Zugang zu relevanten Systemen, etwa das der Reaktion oder des Vertriebs. Für den Samstag wurde dann eine sechsseitige Notausgabe gedruckt werden. Das wurde nur möglich, weil die Redakteure von Zuhause aus auf ihren privaten Geräten arbeiten konnten. Auch die Brettener Woche half mit.

Der Geschäftsführer der „Heilbronner Stimme“, Marc Becker, sagte: „Wir tun derzeit alles, um schnellstmöglich wieder in gewohnter Qualität eine Zeitung produzieren und ausliefern zu können.“ Unklar ist, wann wieder der normale Betrieb wiederhergestellt werden kann. Auf der Webseite gibt es indes wieder regionale Berichte. Aus gegebenen Anlass hat der Verlag nun auch seine Bezahlschranke deaktiviert, damit Leserinnen und Leser online die News auf ihrer Umgebung lesen können.

Die Zeitung hat ihren Hauptsitz in Heilbronn und stellt vier Regionalausgaben sowie die Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme her. Nach Angaben des IVW liegt die verkaufte Auflage bei etwas mehr als 70.000 Exemplaren.

Quelle: DWDL