Die Europäische Zentralbank (EZB) will sich mit dem größten Zinsschnitt seit der Einführung des Euros als Bargeld gegen die Rekordinflation stemmen. So kündigte EZB-Chefin Christine Lagarde an, dass der der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz um einen Dreiviertel-Prozentpunkt auf 1,25 Prozent erhöht wird. Damit reagiert man auf die Inflation von 9,1 Prozent im Euroraum.

Die Volkswirte der EZB gingen davon aus, dass im laufenden Jahr die Teuerungsrate in der Eurozone bei 8,1 Prozent liegen wird, teilte die Behörde mit. Noch im Juni lag die Prognose auf 6,8 Prozent. Im nächsten Jahr werde die Inflation dann bei 5,5 Prozent liegen und bei 2024 dann auf 2,3 Prozent sinken.

Die Währungshüter räumten ein, dass der Preisdruck in der gesamten Wirtschaft weiterhin an Stärke und Breite gewonnen hat. „Getrieben wird die Inflation weiterhin von stark steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreisen, dem in einigen Sektoren herrschenden Nachfragedruck infolge der Wiedereröffnung der Wirtschaft sowie von Lieferengpässen.“

Zuletzt hatte die EZB den Leitzins im Juli von 0 Prozent auf 0,50 Prozent angehoben. Ökonomen halten ein deutlich höheres Zinsniveau für notwendig, um die Inflation wirksam zu bekämpfen. Volkswirte rechnen damit, dass die Inflation im Euroraum noch weiter ansteigen wird.

Quelle: n-tv.de