Die Bundestaatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Reserveoffizier der Bundeswehr erhoben. Der soll für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Der Mann sei stellvertretender Leiter eines Kreisverbindungskommandos gewesen und habe mehreren Ausschüssen der deutschen Wirtschaft angehört, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Zwischen den Jahren 2014 und 2020 soll er dem Geheimdienst demnach Dokumente und Informationen zugespielt haben.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft verschaffte er so Russland Einblicke in die deutsche Wirtschaft, etwa zu den Folgen der im Jahr 2014 gegen Russland verhängen Sanktionen und zur geplanten Gaspipeline Nord Stream 2. Außerdem habe er Informationen über das Reservistenwesen der Bundeswehr und die zivil-militärische Zusammenarbeit geliefert, heiß es weiter.

Außerdem soll er dem Geheimdienst auch persönliche Daten von ranghohen Bundeswehrmitgliedern und Angehörigen der deutschen Wirtschaft gegeben haben, auch ihre privaten Kontaktdaten. Im Gegenzug bekam er Einladungen zu Veranstaltungen von russischen Regierungsstellen. Unklar ist, ob er wirklich Reserveoffizier ist. Aktuell sitzt er in U-Haft.

Quelle: n-tv.de