Die US-Regierung hat vor möglichen Einsätzen von russischer Chemie- oder Bio-Waffen in der Ukraine gewarnt. Moskau wolle mit der Verbreitung von Falschinformationen den Weg dafür bereiten, den ungerechtfertigten Angriffskrieg in der Ukraine weiter zu eskalieren, warnte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Paski, auf Twitter.

Russland folge dabei einem klaren Verhaltensmuster – entweder um selbst Massenvernichtungswaffen einzusetzen oder um einen Angriff die Ukrainer vorzutäuschen, um eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Kriegs zu konstruieren, schrieb Paski weiter.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS zitierte am Mittwochabend (09.03.) den Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, die Ukraine habe „etwa 80 Tonnen Ammoniak in die Siedlung Sololtschew nordwestlich von Charkow geliefert“. Damit solle „eine Provokation mit giftigen Substanzen“ vorbereitet werden, „um Russland für den angeblichen Einsatz chemischer Waffen verantwortlich zu machen“, sagte der Sprecher.

Von russischer Seite wird auch noch behauptet, dass die russischen Truppen nicht auf ukrainische Städte zielen würden, sondern die ukrainische militärische Infrastruktur außer Gefecht setzen, und es daher „keine Bedrohung für die Zivilbevölkerung“ gebe. Doch in Wirklichkeit sind allein in der von russischen Streitkräfte belagerten Stadt Mariupol, im Süden der Ukraine, nach Angaben der örtlichen Behörden innerhalb von 9 Tagen mehr als 1.200 Zivilisten gestorben. Gestern war in der Stadt eine Geburts- und Kinderklinik durch russischen Beschuss zerstört worden.

Die Vorwürfe von Paski kamen nach Vorwürfen aus Moskau, dass die Ukraine angeblich nukleare oder Biowaffen entwickeln wolle. Erst Anfang dieser Woche hat das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass es in der Ukraine ein Netzwerk von Bio-Laboren geben solle, die im Auftrag des US-Verteidigungsministerium arbeiten. Internationale Faktenchecker haben dies überprüft und diese Behauptungen stimmen nicht.

Quelle: zdf.de, Twitter.com