Im Sudan ist der Regierungschef Abdullah Hamduk überraschend zurückgetreten. Im Staatsfernsehen sagte er am Sonntagabend (02.01.): „Ich habe beschlossen, meinen Rücktritt bekanntzugeben und Platz für andere zu machen.“

Sein Versprechen, eine politische Katastrophe in dem Land zu verhindern, konnte er nicht einhalten, sagte er in seiner Ansprache. In dem Land gibt es seit Monaten immer wieder Proteste gegen die Beteiligung des Militärs an der Übergangsregierung.

Das Militär hatte im Oktober 2021 die Macht an sich gerissen und Hamduk gestürzt. Erst nach Druck aus dem In- und Ausland war er dann wieder als Ministerpräsident eingesetzt worden, nachdem er mit dem Militärmachthaber General Fattah al-Burhan eine Vereinbarung für eine neue Übergangsregierung unterschrieben hatte.

Seit dem Putsch sind nach Angaben des Zentralkomitees der sudanesischen Ärzte 56 Zivilisten getötet worden, zwei davon seien gestern von Sicherheitskräften getötet worden. Der amerikanische Außenminister Antony Blinken hatte das Vorgehen der Sicherheitskräfte in der letzten Woche verurteilt.

Quelle: zdf.de