Eine Woche nach der Bundestagswahl sind nun auch SPD und CDU/CSU bei den Sondierungen dabei. Die SPD wollen heute Nachmittag etwa zwei Stunden lang mit der FDP über eine mögliche Ampelkoalition unter einem Bundeskanzler Olaf Scholz diskutieren. Danach ist auch ein Treffen mit den Grünen geplant. Auch Union und FDP wollen heute miteinander reden, um über ein Jamaika-Bündnis mit den Grünen zu reden.
Grüne und FDP hatten sich ja schon in der vergangenen Woche zweimal getroffen und hatten am Freitag (01.10.) Einigkeit demonstriert. Die Grünen haben sich gestern (02.10.) auf einem kleinen Parteitag in Berlin zuversichtlich gezeigt, dass sie einer neuen Bundesregierung angehören werden. In Umfragen liegt eine Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP derzeit vorne. Im Wahlkampf hatte die FDP zog es immer vor, dass man ein Jamaika-Bündnis gut finde. Trotz der Niederlage bei der Union, will dessen Kanzlerkandidat Armin Laschet ein Jamaika-Bündnis, damit er noch Bundeskanzler werden kann.
Doch die Union kämpft mit dem Ergebnis der Bundestagswahl, Laschet steht nicht nur öffentlich, sondern auch in der Partei unter Druck. Mehrere Unions-Politiker fordern eine personelle Neuaufstellung. FDP-Chef Christian Lindner äußert sich daher schon vor den ersten Sondierungen skeptisch, ob die Union Regierungsfähig ist oder nicht. CDU und CSU müssten klären, ob sie wirklich eine Regierung führen wollten, sagte Lindner der „Bild am Sonntag“. Weiter sagte er: „Manche Wortmeldung der CDU spekuliert ja, dass erst Verhandlungen mit der SPD scheitern sollen, bevor die Union wieder ins Spiel kommt. Das kann man unserem Land nicht zumuten. Wir sind zu ernsthaften Gesprächen mit der Union bereit und erhoffen uns umgekehrt dasselbe.“
Auch der Generalsekretär der FDP, Volker Wissing, kritisiert die Union. Seine Partei gehe offen in die Gespräche mit Union und SPD, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Aber die Union müsse „Kläre, ob sie an einem Strang zieht.“
Quelle: n-tv.de