Die Kommunen haben an Bund und Länder appelliert, dass sie schon jetzt Vorbereitungen für eine mögliche vierte Corona-Welle treffen sollen. Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass ein weiterer Shutdown „verheerend für die Menschen, aber auch für die Wirtschaft“ wäre.
Landsberg sprach sich dafür aus, „die bisherigen Inzidenz-Grenzwerte höher anzusetzen und stark belastete Eingriffe erst anzuordnen, wenn das Gesundheitssystem absehbar überlastet ist“. Es müsse ein neuer Maßstab gefunden werden, der die Inzidenz, aber auch die Belastung der Krankenhäuser in den Blick nehme, sagte er. „Das sollte bundeseinheitlich zwischen den Ländern vereinbart werden.“
Es müsse verhindert werden, „dass in einem Land wieder Restaurants wieder schließen, weil die Inzidenz über 100 steigt und in einem anderen Land dies schon bei 50 oder erst bei 150 erfolgt“, sagte Landsberg. Deutschland werde sich da von der Entwicklung in den anderen Ländern in Europa nicht abkoppeln können. Bei der Diskussion um die Impfung für Kinder erhöhe er auch den Druck. „Das könnte eine deutliche Entlastung für die Schule bedeuten“, sagte er. In den Schulen, so sagte das Landsberg, seien auch „möglichst täglich Tests“ notwendig, damit der Regelunterricht nicht gleich wieder beendet werden müsse.
Gleichzeitig rief Landsberg auf, dass man den Menschen mit neuen Freiheiten von der Corona-Impfung überzeugen müsse. Er sagte: „Zur Erhöhung der Akzeptant von Impfangeboten sollte noch deutlicher betont werden, dass vollständig geimpfte Personen zum Beispiel bei Veranstaltungen, bei Restaurantbesuchen oder auch bei Hotelaufenthalten außer Abstand und Maskenpflicht keine zusätzlichen Belastungen erfahren dürfen.“
Quelle: zdf.de