Personalabbau bei Tele 5! nachdem der US-Medienkonzern Discovery den deutschen TV-Sender Tele 5 im Sommer übernommen hatte, wurde gestern angekündigt, dass man die Hälfte der Mitarbeiter entlassen werde. In einer Videokonferenz hat der neue Tele 5-Chef Alberto Horta die Mitarbeiter über diese Maßnahmen informiert.
Wie das Medienmagazin DWDL berichtet, waren 35 Mitarbeiter bei diesem Gespräch dabei. Ganz überraschend kommt dieser Stellenabbau aber nicht, denn seit dem Verkauf des durch Leonine im Sommer konnte Discovery keine Antwort geben auf die Frage, was sonst auf Factual-Programme spezialisierte US-Konzern mit dem deutschen TV-Sender machen will. Wie DWDL auch berichtet, wurden mehrere Anfragen an den Sender abgelehnt. Auch intern gab es keine Auskunft für den geplanten Kurs des Senders.
Eine Kündigungswelle wurde bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon erwartet, doch der Zeitpunkt, einen Monat vor Weihnachten, stößt für viele auf Unverständnis. Zumal Tele 5 nach früheren Angaben des ehemaligen Geschäftsführers Kai Blasberg über Jahre hinweg Gewinne einfuhr, die dem Sender Extravaganzen und Experimente ermöglichten. Aber Discovery will mit dem Schritt Doppelstrukturen abbauen. Denn der Abbau der Hälfte aller Arbeitsplätze ist der engen Verzahnung von Tele 5 mit den bestehenden Strukturen von Discovery geschuldet, allen voran in der Werbevermarktung. Denn Tele 5 vermarktet sich selbst. Auch bei der Personalabteilung und bei der Sendeplanung sollen vorhandene Ressourcen genutzt werden.
Wie DWDL berichtet, wollte sich Discovery sich nicht zu dem Stellenabbau im Detail äußern. In einem verschickten Statement von Horta heißt es: „Es ist richtig, dass wir bei Tele 5 im Augenblick wie viele andere Unternehmen auch aktuell verschiedene Maßnahmen umsetzen, um in Zeiten von Unsicherheiten das Geschäft von Tele 5 wirtschaftlich nachhaltig für die Zukunft aufzustellen. Das wird auch unsere internen Strukturen betreffen. Wir bitten um Verständnis, dass wir dieses Thema im Augenblick nicht weiter kommentieren können.“ Weiter heißt es: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass dieses Thema zunächst mit dem Betriebsrat und den betroffenen Mitarbeitern besprochen wird, bevor wir uns dazu öffentlich äußern. Das gebietet schon der Respekt gegenüber den betroffenen Mitarbeitern, die das aktuelle Umfeld nicht zu vertreten haben, aber trotzdem weitreichende persönliche Konsequenzen tragen müssen. Da dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist, können wir aus den darlegenden gründen hierzu aktuell nicht konkreter Stellung nehmen.“
Quelle: DWDL.de