In den letzten Jahren ist die Arbeit von Journalisten schwerer geworden. Sie werden auf der Straße angegriffen, ihnen wird „Fake News“ und „Lügenpresse“ vorgeworfen und präsentieren angeblich nur die Meinung, die angeblich die Regierung vorgibt. Was alles nicht stimmt, wo der öffentlich-rechtliche Rundfunk existiert. Doch auch Zeitungen oder private Medienunternehmen sind davon betroffen. In den Niederlanden will die öffentliche News-Organisation NOS nun ein Zeichen setzen und seine Mitarbeiter schützen.

Die öffentliche Sendeanstalt der Niederlande, die für die Sender der Nederlandse Peublike Omroep (NPO) die Nachrichten und die Sportberichterstattung produziert, hat sich entschlossen die Logos von ihren Fahrzeugen zu entfernen. Als Grund nennt das Unternehmen die massiv zunehmende Attacken gegen die Mitarbeiter und die Fahrzeuge. NOS-Chefredakteur Marcel Gelauff bezeichnete diesen Schritt in einem Text an die Mitarbeiter als eine Niederlage für das Unternehmen, aber auch für den Journalismus. Man wollte die Logos nicht entfernen, weil man als öffentliche journalistische Organisation sichtbar und zugänglich sein wolle. Der Schutz der Mitarbeiter mache den Schritt aber nötig, so Gelauff.

Im Frühjahr gab es noch Diskussionen darüber, ob man die Logos von den Fahrzeugen entfernen wolle, damals lehnte man es noch ab. Nun dieser Schritt, um die Mitarbeiter der NOS zu schützen. Auch die Konkurrenz hat sich zu diesem Schritt der NOS geäußert. Der Chefredakteur von RTL Niewus, die Entscheidung sei verständlich, aber man ist auch traurig. Es sei inakzeptabel, dass Journalisten ihre Arbeit nicht ungestört machen könnten. Man sei solidarisch mit den Kollegen.

Auch aus Deutschland gibt es Reaktionen. Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall, sagte: „Das ist erschreckend“. „Schlimm, dass Journalistinnen und Journalisten des Rundfunks jetzt in der Öffentlichkeit untertauchen müssen, um noch ihren Job machen zu können. Wer Gewalt gegen Journalisten ausübt, hat das Grundrecht der Presse- und Meinungsfreiheit im Visier. Das ist nirgendwo akzeptabel, weder in Deutschland noch in den Niederlanden„, sagte er weiter.

Der Artikel von NOS-Chefredakteur Gelauff: https://nos.nl/artikel/2352452-nos-haalt-na-aanhoudende-bedreigingen-logo-van-satellietwagens.html

Quelle: DWDL.de, NOS.nl