In Hamburg hat es offenbar einen antisemitischen Angriff gegeben. Während einer studentischen Feier anlässlich des Jüdischen Laubhüttenfestes in der Hamburger Synagoge Hohe Weide hatte am Sonntag (04.10) ein militärisch gekleideter Angreifer einem jüdischen Studierenden mit einem Spaten eine schwere Kopfverletzung zugefügt. Sicherheitskräfte, die die Synagoge bewacht haben, konnten den Angreifer überwältigen und festnehmen.
Jüdische Organisationen zeigten sich erschüttert über die Attacke. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Rolands S. Lauder, sagte: „Erneut sei eine jüdische Gemeinde in Deutschland an einem jüdischen Feiertag einem antisemitischen Terrorakt ausgesetzt. Der Schutz in Hamburg sei nicht ausreichend gewesen, das müsse sich künftig ändern.“
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) erklärte, es handele sich um widerlichen Antisemitismus, dem sich alle entgegenstellen müssen. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sprach von einem widerwärtigen Akt. Es bleibe die tägliche Pflicht, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen. Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, verurteilte den Angriff. Er sagte: „Dass ein Mann auf dem Weg zum Gebet in seiner Gemeinde Opfer eines brutalen Angriffs wird, hat mich zutiefst erschüttert.“
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) spricht von einer „Schande für unser Land“. „Als Rechtstaat müssen wir alles tun, um jüdisches Leben zu schützen. Wir müssen uns der Hetze noch entscheidender entgegenstellen und stärker für die Betroffenen von Hass und Gewalt da sein“, erklärte sie in Berlin.
Die Attacke in Hamburg fällt in die Woche, wo vor einem Jahr in Halle ein Mann in eine Synagoge angreifen wollte. Er kam nicht rein und töte dann außerhalb der Synagoge zwei Menschen. Die orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland erklärte, der Angriff in Hamburg sei ein erneuter Schock für die jüdische Gemeinde in Deutschland.
Quelle: zdf.de