Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, ist im Alter von 80 Jahren in Bonn gestorben. Seine Sprecherin teilte mit, dass er in der Nacht zum Sonntag (27.09) friedlich im Kreise seiner Familie in seinem Haus gestorben ist. Erst im Sommer wurde bekannt, dass Clement an Lungenkrebs litt.

Clement war ursprünglich Journalist, bis ihn der damalige NRW-Ministerpräsident Johannes Rau dann 1989 nach Düsseldorf holte, wo er dann Staatssekretär wurde, später dann Ministerpräsident als Rau Bundespräsident wurde. Im Jahr 2002 holte dann der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ihn dann nach Berlin und wurde Wirtschaft- und Arbeitsminister. Das war er bis 2005. Er hatte die umstrittene „Agenda 2010“ umgesetzt.

Im Jahr 2008 trat Clement aus der SPD aus, weil er sich von seiner Partei zu Unrecht gemaßregelt fühlte. Vor der Landtagswahl in Hessen, im selben Jahr, vor den energiepolitischen Plänen der damaligen Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten, Andrea Ypsilanti, warnte und indirekt vor deren Wahl abgeraten hatte. Später leitete sein SPD-Ortsverein Bochum ein Ausschlussverfahren ein, wegen der Lobbyarbeit beim Energieversorger RWE. Doch die Bundesschiedskommission machte eine Rüge daraus.

Zuletzt stand er der FDP sehr politisch nah. Christian Lindner, der Vorsitzende der FDP, erklärte auf Twitter, „die FDP trauert um Wolfgang Clement“. Dieser habe sich Zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum eingesetzt. Zuletzt unterstützte er die Liberalen und war Kuratoriumsvorsitzender des Netzwerks Initiative Neue Marktwirtschaft.

Zu seinem 80. Geburtstag sagte Gerhard Schröder der dpa: „Wolfgang Clement hat politisch viel bewegt, in Nordrhein-Westfalen ebenso wie auf Bundesebene.“ Weiter sagte der Altkanzler: „Ich habe es ihm hoch angerechnet, dass er im Jahr 2002 das Amt des Ministerpräsidenten aufgegeben und in meinem Kabinett den Posten des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit angenommen hat.

Quelle: zdf.de, WDR.de