Bei Ermittlungen um rechtextreme Chats von Polizisten in Mecklenburg-Vorpommern hat es Durchsuchungen bei zwei Beamten gegeben. Die beiden Polizisten wurden vom Dienst suspendiert, teilte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Freitagabend in Schwerin mit.
Gegen zwei weitere Polizisten seien Disziplinarverfahren eingeleitet worden, bei ihnen habe es aber keine Durchsuchungen gegeben. Insgesamt stünden nunmehr 17 Beamte und ein Tarifangestellter der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern im Verdacht, rechtsextremes Gedankengut in Internet-Chats ausgetauscht zu haben. Seit drei Jahren werden durch polizeiinterne Ermittlungen immer neue Fälle bekannt. Ausgangspunkt war ein Verfahren des Generalbundesanwalts gegen die mutmaßlichen rechtsextreme Prepper-Gruppe „Nordkreuz“, das laut Caffier noch läuft.
In dem Zusammenhang war bei einem ehemaligen Mitglied des Spezialeinsatzkommandos SEK Mecklenburg-Vorpommern umfangreiches Datenmaterial sichergestellt worden. Dieses werde intensiv ausgewertet, sagte der Innenminister. Weitere Fällen seien nicht auszuschließen.
Bei den Durchsuchungen, die am Freitag stattgefunden haben, wurden die Wohnung und die Büros der beiden suspendierten Polizisten durchsucht. Dort wurde vor allem Speichermedien sichergestellt. Caffier sprach von beschämenden Ergebnissen, welche die Ermittlungen zutage gefördert hätten. Ein rechtextremes Netzwerk sei jedoch nicht zu erkennen.
Quelle: zdf.de