Die Regelsätze für Hartz-IV-Empfänger steigen im kommenden Jahr stärker als bisher geplant. Alleinstehende bekommen demnach künftig 446 Euro im Monat und haben damit 14 Euro mehr als bisher, wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte. Ursprünglich hatte das Kabinett eine Erhöhung um 7 Euro beabsichtigt.
Der Satz für 14- bis 17-Jährige steigt im nächsten Jahr um 45 Euro auf 373 Euro. Für Kinder bis fünf Jahre gibt es dann statt 250 Euro dann 283 Euro. Nahezu konstant bleibt der Regelsatz dagegen für 6- bis 13-Jährige: Er steigt um nur einen Euro auf 309 Euro. Diese Altersgruppe habe bei vorherigen Neuberechnung für das Jahr 2017 überdurchschnittlich profitiert, heiß es.
Die Bundesregierung ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Hartz-IV-Regelsätze neu zu ermitteln, wenn eine neue sogenannte Einkommens- und Verbrauchsstichprobe zur Entwicklung von Preisen und Löhnen vorliegt. Dazu hatte das Bundeskabinett im August schon einen Gesetzesentwurf vorgelegt. Nun wurde noch die aktuelle jährliche Entwicklung der Preise und Löhne mit einberechnet, daher werden die Sätze noch einmal angehoben. Auch die Leistungen für Asylbewerber werden damit neu festgelegt. Dem Gesetz müssen Bundestag und Bundesrat noch zustimmen.
Die neuen Sätze werden vom Deutschen Kinderhilfswerk als unzureichend kritisiert. Sozialverbände bemängeln dies seit Jahren. Sie fordern unter anderem eine Kindergrundsicherung und eine neue Berechnungsmethode.
Quelle: Tagesschau.de