Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas weniger als bisher eingebrochen. Doch sie hat wegen der Corona-Pandemie einen historischen Absturz erlitten.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um 9,7 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. In einer ersten Berechnung Ende Juli hatte das Minus sogar noch bei 10,1 Prozent gelegen.

Auch im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Wirtschaft einen historischen Einbruch. Das BIP lag auch im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt 11,3 Prozent niedriger. Das ist der stärkste Rückgang sei Beginn der vierteljährlichen Berechnung für Deutschland im Jahr 1970 und stärker als in der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009.

Die Corona-Rezession reißt zudem ein riesiges Loch in den deutschen Staatshaushalt. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen gaben im ersten Halbjahr zusammen 51,6 Milliarden Euro mehr aus, als sie einnehmen, wie die Statistiker mitteilten. Das Defizit entspricht 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Damit sinkt das Steueraufkommen zum ersten Mal seit 2010.

Einen Rückgang gab es dabei auf allen Ebenen. Die privaten Konsumausgaben sanken im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um 10,9 Prozent. Es wurden zudem 20,3 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen exportiert, Importe sind um 16 Prozent zurückgegangen.

Stabilisierend wirkten laut Statistischen Bundesamt nur die Konsumausgaben des Staates, die um 1,5 Prozent höher waren als im Vorquartal. Sie hätten einen „noch stärkeren Rückgang“ des BIP verhindert.

Quelle: zdf.de