Die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) will unter dem Eindruck der jüngsten Rechtsextremismus-Debatte in der Bundeswehr die Wiedereinführung der Wehrpflicht.
In einem Interview den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte sie: „Ich halte es für einen Riesenfehler, dass die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Wir müssen diese Entscheidung sehr kritisch analysieren.“ Es tue der Bundeswehr sehr gut, „wenn ein großer Teil der Gesellschaft eine Zeit lang seinen Dienst leistet“, betonte sie. „Das erschwert es auch, dass auch Rechtsextremismus in der Truppe breit macht.“
Sie wolle darüber im kommenden Jahr „intensiv diskutieren“. Dabei solle es auch um die Fragen gehen, ob Männer und Frauen gleichermaßen dienen sollen. Laut Högl reichen die Probleme in der Bundeswehr „von rechtsextremen Äußerungen bis hin zu rechtsextremen Verbindungen und Aktivitäten“. Auf die Frage, ob sich eine Untergrundarmee formiere, antwortete die Wehrbeauftragte: „Das wollen wir alle nicht hoffen. Wir wissen es nicht.“
2011 wurde die Wehrpflicht ausgesetzt. Ob es für die Rücknahme der Entscheidung eine politische Mehrheit geben wird, „das wird sich am Ende der Debatte zeigen“, sagte Högl.
Quelle: zdf.de