Die deutsche Reisewirtschaft könnte wegen der Corona-Krise vor dem Zusammenbruch stehen. Davor warnt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Michael Frenzel, in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. Es gebe zwar noch keine genauen Zahlen dafür es sei noch zu früh, sagte er. Eine Umfrage des Verbandes zeige trübe Aussichten.
„Wir haben Umfragen unter den knapp 11.000 Reisebüros und rund 2.300 Veranstaltern gemacht. Danach sehen sich zwei Drittel der Unternehmen kurz- bis mittelfristig von Insolvenz bedroht“, sagte Frenzel. Es drohen Verluste von mehreren Milliarden durch Umsatzeinbrüche und Rückerstattungsansprüche von Kunden.
Die deutsche Tourismusindustrie sei für drei Millionen Arbeitsplätze und vier Prozent der Wirtschaftsleistung verantwortlich und stehe damit auf Augenhöhe mit der Autoindustrie und dem Maschinenbau, so Frenzel. Nach Schätzungen des BTW sind in der Branche mit dem Gastgewerbe bis zu einer Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit bedroht. Nach Angaben von Frenzel sind beziehen jetzt schon 70 Prozent der Branche Kurzarbeitergeld.