In Zeiten des Coronavirus ist auf dem amerikanischen Markt der Ölpreis das erste Mal unter Null Dollar gefallen. Der Preis für ein Kontrakt, der eine physische Öllieferung im Mai vorsieht, ist um 173,3 Prozent auf minus 13,40 Dollar gefallen. Eines der größten Tagesverluste aller Zeiten. Im Tagestief lag der Ölpreis sogar bei minus 15 Dollar. Der ab Dienstag führende Juni-Kontrakt verbilligt sich um 16,5 Prozent auf 20,90 Dollar. Das Öl in Europa der Referenz-Sorte Brent ist für 25,84 Dollar je Fass zu haben, ein Abschlag von 8 Prozent.

Einmal zeigt dies, wie stark Angebot und Nachfrage derzeit am Ölmarkt auseinanderfallen. Andererseits handelt es sich um ein sehr spezielles Phänomen, bedingt durch den an diesem Dienstag verfallenden Mai-Terminkontrakt auf US-Öl.

Aufgrund einer giftigen Mischung aus einer stark fallenden Nachfrage und einem zu hohen Angebot drohen in vielen Ländern die Lagerkapazitäten überschritten zu werden. Ölinvestoren wollen in jedem Fall vermeiden, auf fehlenden Lagerplatz zu stoßen. Der nachfolgende Terminkontrakt auf amerikanisches Leichtöl (WTI) kostete am Montagabend wesentlich mehr als der Mai-Kontrakt.