Im letzten Jahr ist der Finanzinvestor KKR bei Axel Springer eingestiegen. Aktuell hält man 49,9 Prozent an dem Unternehmen. Weil aber Friede Springer und Mathias Döpfner zusammen rund 45,4 Prozent halten, bleibt für weitere Aktionäre kein Platz mehr. Nun will an sich von der Börse zurückziehen.
Den verbliebenen Aktionären will KKR nun 63 Euro pro Springer-Aktie anbieten, das ist nur ein kleiner Aufschlag auf den Wert vom Freitagmorgen. Da lag die Aktie noch bei 62,5 Euro.
Der Hintergrund ist der: Wenn ein Investor oder eine Führung im Unternehmen einen Konzern von der Börse nehmen will, muss vorher ein öffentliches Delsting-Erwerbsangebot an die Aktionäre erfolgen, so dass die Aktionäre ihre Aktien vor der Einstellung der Börsennotierung noch veräußern können. Im Rahmen des Angebots werden aber Springer und Döpfner keine ihrer Aktien verkaufen. Rund 3,6 Prozent der Springer-Aktien befinden aktuell in Streubesitz. Zuletzt zog KKR auch noch mit einigen Vertretern in dem Aufsichtsrat des Medienkonzerns ein.
KKR und Springer selbst wollen den Medienkonzern umbauen. Deswegen wurde im letzten Jahr schon ein Spar- und Investitionsprogramm angekündigt. So will Springer 100 Millionen Euro investieren, aber gleichzeitig auch 50 Millionen Euro einsparen. So haben im Zuge der Sparmaßnahmen einige Top-Manager das Unternehmen verlassen. Auch die Redaktionen von „Bild“ und „Bild am Sonntag“ wurden zusammengelegt.