Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ein Wechsel nach Brüssel, und somit auch ein weiteres politisches Amt ausgeschlossen. In einem Gespräch mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte, sagte sie, dass es weiterhin gelte, „dass ich für kein weiteres politisches Amt, egal wo es ist, auch nicht in Europa, zur Verfügung stehen werde.“ Sie verwies darauf, dass ihr entsprechende Aussage im letzten Jahr, dass sie im Jahr 2021 ihren Rückzug ankündigen werde, weiterhin gelte.

Die Spekulationen waren durch ein Interview mit der Kanzlerin in der „Süddeutschen Zeitung“ aufgekommen. Dort sagte sie: „Viele machen sich Sorgen um Europa, auch ich. Daraus entsteht bei mir noch ein noch einmal gesteigertes Gefühl der Verantwortung, mich gemeinsam mit anderen um das Schicksal dieses Europas zu kümmern.“ Mit dieser Äußerung hatte sie die Gerüchte über einen Wechsel nach Brüssel neue Nahrung gegeben.

Die CDU-Politikerin stellte aber klar, dass sie dieses Interview als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gegeben habe und auch glaube, dass es richtig, „dass ich als deutsche Bundeskanzlerin um ein gutes, funktionsfähiges Europa eher verstärke als nicht – angesichts der Situation, die wir haben, und auch angesichts der Polarisierung.“

Es gab immer wieder Gerüchte über einen möglichen Wechsel nach Brüssel. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte auch kürzlich klar gemacht, dass er es für denkbar hält, dass Merkel nach ihrer Zeit als Bundeskanzlerin eine Rolle auf europäischer Ebene übernimmt.

Merkel hatte im Oktober 2018, nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen, ihren Rückzug aus der aktiven Politik angekündigt. Im Jahr 2021, bei der nächsten Bundestagswahl, will sich nicht erneut kandidieren. Schon Ende 2018 gab sie den Vorsitz der CDU an Annegret Kramp-Karrenbauer ab.