Der ehemalige Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, muss für mindestens siebeneinhalb Jahren ins Gefängnis. Ein Gericht in Washington hat den 69-Jährigen am Mittwoch zu 43 weiteren Monaten Haft verurteilt. Ein anderes Gericht hatte ihn schon in der letzten Woche zu 47 Monaten Haft verurteilt.

Eine Richterin erklärte dem TV-Sender MSNBC, dass Manafort sich nicht bereicht gezeigt hat, echte Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen. Man könne die Zahl der Lügen und das Maß an Betrug gar nicht genug betont, sagte sie.

Die Vorwürfe standen in dem Zusammenhang mit der Lobbyarbeit von ihm für pro-russische Politiker in der Ukraine. Er hatte sich in dem Verfahren der Verschwörung gegen die USA sowie der Zeugenbeeinflussung für schuldig bekannt. Der 69-Jährige entschuldigte sich am Mittwoch vor Gericht.

Er appellierte an die Richterin, ihn von einer weiteren Haftstrafe zu verschonen. Manafort hatte sich in dem Verfahren ursprünglich dazu bereit erklärt, mit dem Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Untersuchung zusammenzuarbeiten. Doch nach der Überzeugung belog er die Ermittler und verstieß damit gegen eine Vereinbarung, die eine Strafminderung mit sich brachte.

Die Richterin blieb noch unter der Forderung der Anklage, die 19 bis 24 Jahre Haft forderte. Die Entscheidung kam aber überraschend und sorgte für Kritik. Die Prozesse gegen Manafort hatten nicht direkt etwas mit dem Kern der Russland-Affäre um Trump zu tun, ergeben sich aber aus den Untersuchungen von Sondermittler Mueller. Der Strafbestand „Verschwörung gegen die USA“ klingt beträchtlich, hat aber nichts mit Landesverrat zu tun.

In dem Fall um Manafort ging es bei den Vorwürfen um Geldwäsche, die Verheimlichung von ausländischen Bankkonten, Steuerhinterziehung und Verstöße gegen ein Gesetz zur Registrierung als Lobbyist für eine ausländische Organisation. Seit 2018 sitzt er in Untersuchungshaft.