Die Berliner Fluggesellschaft Germania hat am Dienstag Insolvenz beantragt und den Flugbetrieb eingestellt. Wie das Unternehmen in der Nacht mitteilte, sind die Germania Fluggesellschaft GmbH und ihr Schwesterunternehmen für technische Dienstleistungen, die Germania Technik Brandenburg GmbH, sowie die Germania Flugdienste GmbH betroffen.
Der Geschäftsführer der Germania, Karsten Balke, begründete den Schritt der Insolvenz damit, dass es nicht gelungen sei, Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen. In einer Mitteilung erklärte Balke: „Wir bedauern sehr, dass uns als Konsequenz daraus keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragsstellung blieb.“
Passagiere, die ihren Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht haben, sollen sich laut Mitteilung direkt an ihren Reiseveranstalter werden, um eine Einsatzbeförderung erhalten. Wer sein Ticket direkt bei Germania gekauft habe, habe darauf nach Gesetzeslage keinen Anspruch.
Anfang des Jahres sind die finanziellen Schwierigkeiten bei Germania bekannt geworden. Der Flugbetrieb ging jedoch zunächst planmäßig weiter. Zwischenzeitlich hatte das Unternehmen von erfolgreichen Finanzierungsverhandlungen gesprochen. Ende Januar wurde aber bekannt, dass es bei der Auszahlung der Januar-Gehälter an die Mitarbeiter Verzögerungen gibt. Die Fluggesellschaft begründet den finanziellen Engpass mit massiven Steigerungen der Kerosinpreis und mit einer „außergewöhnlich hohen Anzahl technischer Serviceleistungen an der Flotte.“
Germania wurde 1986 gegründet. Auf der Kurz- und Mittelstrecke beförderte die Airline mehr als vier Millionen Passagiere pro Jahr zu mehr als 60 Zielen innerhalb Europas, nach Nordafrika sowie in den Nahen und Mittleren Osten.