Zum heutigen 1. August hat Bayern die ersten Ankerzentren in Betrieb genommen. Nach dem „Masterplan Migration“ von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sollen diese Ankerzentren die Asylverfahren beschleunigen und damit auch eine Abschiebung oder Rückführungen von Asylbewerbern, die kein Bleiberecht haben, vorantreiben.
Bayern setzt aktuell als einziges Bundesland dieses Vorhaben des Bundesinnenministers um. In allen sieben Regierungsbezirken des Bundeslandes werden Transitzentren oder Erstaufnahmeeineichungen in solche Zentren umgewandelt. Dort sollen dann auch das Bundesamt für Migration (BAMF), die Bundesagentur für Arbeit, Jugendämter, Justiz- und Ausländerbehörden vertreten sein. Diese kurzen Wege sollen die Verfahren beschleunigen.
Flüchtlingshelfer und die Opposition warnen davor, dass es zu einer Ghettoisierung kommen könnte und kritisieren die Zentren als „Abschiebelager“. „Es ist eine Schande, dass die CSU-geführte Staatsregierung in dieser menschenfeindlichen Weise Wahlkampf auf dem Rücken von Flüchtlingen macht“, sagte Alexander Thai von bayrischen Flüchtlingsrat. Außerdem wird das Kindgerechte Aufwachsen in diesen Zentren kritisiert. „Ankerzentren behindern ein kindgerechtes Aufwachsen. Sie sorgen für Spannungen und Aggressionen“, sagte Susanne Krüger von Save the Children.
Quelle: ZDF