Eine Richterin hat den auf Geheiß von US-Präsident Donald Trump angeordneten Ausschluss von Transmenschen aus dem US-Militär untersagt. Das Vorhaben verstoße gegen das Verfassungsgebot, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich behandelt werden müssen, sagte die zuständige Richterin Ana C. Reyes.
In ihrer Urteilsbegründung schrieb sie: „Das Gericht ist sich bewusst, dass dieses Urteil zu hitzigen öffentlichen Debatten und Berufungen führen wird.“ In einer gesunden Demokratie sei das aber etwas Positives.
Trump hätte eine Politik entwerfen können, die das Bedürfnis der Nation nach einer einsetzbaren Armee mit dem Recht aller Amerikaner auf Gleichbehandlung in Einklang bringe, argumentierte die Richterin. Die von seiner Regierung erlassene Regelung erfüllt dieses Ziel nicht. Weiter schrieb die Richterin: „Wir sollten uns jedoch alle darin einig sein, dass jede Person, die dem Ruf zum Dienst gefolgt ist, unsere Dankbarkeit und unseren Respekt verdient.“
Das Gericht spricht allen aktiven Militärs und Veteranen seine Anerkennung aus.
Vor einigen Wochen hatte das Verteidigungsministerium angeordnet, dass Transmenschen weitgehend vom Militärdienst ausgeschlossen werden sollen, auch aktive Soldat*innen.
Transmenschen identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft trans- und geschlechtsdiverse Identitäten seit 2019 nicht mehr als psychische Erkrankung ein, um ein modernes Verständnis von Geschlechteridentität widerzuspiegeln. Eine frühere Richtlinie des US-Verteidigungsministeriums untersagte die Diskriminierung wegen der Geschlechteridentität.
Quelle: ZDF