In Deutschland ist jeder vierte junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren von Armut betroffen oder sogar gefährdet. Bei den unter 18-Jährigen ist es sogar jedes fünfte Kind (21 %). Das geht aus dem Ergebnis des Monitors „Jugendarmut in Deutschland“ hervor. Seit dem Jahr 2010 wertet die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) regelmäßig Daten zu diesem Thema aus.
Die Armutsgefährdungsquote gibt den Anteil der Bevölkerung an, der mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen muss.
Im Jahr 2023 lag dieser Wert für eine alleinlebende Person in Deutschland nach Steuern und Sozialabgaben bei 1.310 Euro im Monat. Bundesweit waren im Jahr 2023 knapp 12 Millionen Menschen armutsgefährdet. Für junge Menschen hat sich die Situation nicht verbessert, die Armutsgefährdungsquote für Jugendliche ist seit vielen Jahren weitgehend stabil geblieben.
Nach Angaben der BAG KJS geht Armut für Kinder und Jugendliche häufig mit Angst einher. Vor allem wegen steigender Mieten und Wohnkosten für viele eine enorme Belastung. 54 Prozent der Jugendlichen sorgen sich demnach wegen hoher Mieten. Jeder zweite Auszubildende sowie zwei Drittel der Studierenden in Deutschland galten 2023 als „durch Wohnkosten überlastet“. Das heißt, dass sie mehr als 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen verwenden mussten. 40 Prozent aller Wohnungslosen, die im letzten Jahr in Einrichtungen untergebracht waren, waren jünger als 25 Jahre.
Im August teilte das Statistische Bundesamt mit, dass gut ein Drittel aller Studierenden in Deutschland armutsgefährdet ist. Bei den Auszubildenden seien 18 Prozent betroffen. Für den Bericht, der heute (16. Januar) erscheint, wertete die BAG KJS die vorliegenden Daten vom Statistischen Bundesamt und von verschiedenen Studien aus.
Quelle: SPIEGEL