Der ehemalige Stabschef von Donald Trump, John Kelly, hat zwei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl mit Äußerungen über die Einstellung des ehemaligen US-Präsidenten zu Adolf Hitler für neuen Zündstoff gesorgt.

Wissen Sie, Hitler hat auch einige gute Dinge getan“, habe er mehrmals von Trump zu hören bekommen, sagte Kelly zur „New York Times“. Er selbst habe dann auf Hitlers Rassismus und Faschismus als Beweggrund für dessen Handeln verwiesen, wonach die Unterhaltung meist versiegt sei, sagte er in dem Interview, was gestern (22.10.) veröffentlicht wurden. Dem Magazin „The Atlantic“ bestätigte Kelly, dass Trump in einer Unterhaltung sagte, dass er sich wünsche, so loyale Generäle wie „Hitlers Generäle“ zu haben. Ein Sprecher von Trumps Wahlkampfteam bestritt, dass Trump das je gesagt hat. Das Trump-Lager hatte John Kelly schon vorher die Glaubwürdigkeit abgesprochen.

Der ehemalige General der Marine Kelly war zwischen 2017 und 2019 der Stabschef im Weißen Haus. Er gilt schon als Quelle ähnlicher Enthüllungen in den letzten Jahren, unter anderem in Büchern über die Präsidentschaft von Trump, äußert sich nun in den beiden Interviews aber direkt darüber.

In der „New York Time“ sagte Kelly auch, dass Trump aus seiner Sicht „unter die allgemeine Definition eines Faschisten“ falle. Er verwies dabei auf die Beschreibung von Faschismus als einer extrem rechten, autoritären und ultranationalistischen Ideologie, bei der es unter anderem einen diktatorischen Anführer und eine Unterdrückung der Opposition gebe. Seinen Erfahrungen zufolge denke Trump, dass die USA auf diese besser zu regieren wäre, sagte Kelly. Zur Begründung dafür, dass er jetzt dazu öffentlich Stellung beziehe, verwies Kelly auf die jüngsten Äußerungen von Trump über die „innen Feinde“ zu denen Trump auch mehrere bekannte Politiker der Demokraten zähle.

Quelle: SPIEGEL