Marcus Weinberg tritt nach 38 Jahren Mitgliedschaft aus der CDU aus. Der ehemalige Spitzenkandidat der Konservativen in Hamburg und ehemaliger Bundestagsabgeordnete kündigte dies an. Er habe sich das lange und reiflich überlegt, sagte der 57-Jährige gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“.
Als Grund nannte Weinberg die inhaltlichen Differenzen und eine fehlende Identifikation mit dem aktuellen Kurs der Partei. Der Landesverband Hamburg der CDU bestätigte den Austritt.
„Meine gesellschaftliche Haltung, die auf Zusammenhalt und Solidarität statt auf Populismus und Polarisierung setzt, mein Politikverständnis, das auf Ausgleich und eine politische Gesamtverantwortung allen Menschen gegenüber statt auf eine verengte Wählerklientelpolitik setzt, waren immer unverzichtbare Voraussetzungen zur Bindung an die CDU“, sagte Weinberg. „Diese Bindungselemente als Identifikation sind nicht mehr mit der heutigen CDU so, dass sie für mich tragfähig sind.“
Dennis Thering, der Landesvorsitzende der CDU Hamburg, habe den Austritt Weinbergs zur Kenntnis genommen, sagte er der dpa. „Er kam für uns nicht unerwartet und ich wünsche Marcus Weinberg alles Gute“, sagte er.
Marcus Weinberg war seit 2001 für die CDU in der Hamburger Bürgerschaft und war von 2005 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags. Von 2011 bis 2016 war der Landesvorsitzende der CDU Hamburg.
Quelle: SPIEGEL