Bei den Regionalwahlen in Katalonien haben die Separatisten eine historische Niederlage erlitten. Zum ersten Mal seit 1980 haben die verschiedenen Parteien der Unabhängigkeitsbefürworter die absolute Mehrheit im Parlament von Barcelona verloren.

Sieger der Wahl sind die Sozialisten mit ihrem Spitzenkandidaten Salvador Illa, aber mit ihren 42 Sitzen haben sie auch keine Mehrheit im Regionalparlament. Die PSC ist eine regionale Schwesterpartei der landesweiten PSOE-Partei von Ministerpräsident Pedro Sanchez. Für eine absolute Mehrheit im Regionalparlament von Barcelona sind 68 Sitze nötig. Unter den drei separatistischen Parteien wurde die liberalkonservative Junts des im Exil lebenden Ex-Regionalpräsidenten Carles Puigdemont. Sie bekam im Vergleich zu den letzten Wahlen im Jahr 2021 mehr Sitze und ist jetzt bei 35 Sitzen. Doch der 61-jährige Puigdemont hat keine echte Chance, um eine Regierung bilden zu können.

Der wichtige Koalitionspartner der Junta, die Esquerra Republicana de Catalunya (ERC), hat im Vergleich zur letzten Wahl deutlich an Sitze verloren und kam bei der Wahl am Sonntag (12.05.) auf nur 20 Sitze. Die ERC gilt auch als separatistisch, doch eher als gemäßigt. Der dritten linksgerichteten Partei CUP werden vier Sitze zugerechnet.

Die Sozialisten in Katalonien haben im Vergleich zur Wahl vor drei Jahren neun Mandate dazubekommen. Ihr Spitzenkandidat Illa hatte schon bei der letzten Wahl die meisten Stimmen bekommen, doch er wurde nicht Regionalpräsident, weil die Parteien Catalunya, ERC und CUP eine Koalition gebildet hatten. Damals kamen sie mit 74 Sitzen auf eine Mehrheit.

Unklar bleibt, wie die neue Regierung in Katalonien zustande kommen wird. Für eine Koalition der Sozialisten in Barcelona sehen Analysten vor allem die linke Partei Comuns Sumar als Partner, mit der Pedro Sanchez auch in Madrid regiert. Doch sie bekamen nur sechs Sitze, weshalb sie auf einen weiteren Partner angewiesen sind. Doch es wird auch die ERC genannt, die dann aber die Allianz mit den anderen Parteien der Unabhängigkeitsbefürworter aufbrechen müsste.

Die Wahlbeteiligung in der Region betrug 58 Prozent und war damit überraschend niedrig.

Quelle: ZDF