Das Strafverfahren gegen die sogenannte Reuß-Gruppe geht heute (29.04.) los. Das Verfahren ist gleich auf drei Oberlandesgerichte aufgeteilt und dies macht dieses Verfahren so umfangreich. In diesem Verfahren liegen Ermittlungsakten im Umfang von 700 Ordnern mit rund 400.000 Blatt zugrunde.
Heute geht es am Oberlandesgericht Stuttgart los. Im Zentrum steht dabei der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Diese Vorwürfe will das Oberlandesgericht Stuttgart, Stand jetzt, bis Januar 2025 in 48 Verhandlungstagen klären.
Laut der Anklage der Bundesanwaltschaft sei das Ziel dieser Verschwörer gewesen, in Deutschland einen gewaltsamen Systemumsturz herbeizuführen. Die bestehende staatliche Ordnung in der Bundesrepublik solle beseitigt und durch eine eigene Staatsform ersetzt werden. Die Angeklagten sollen der Reichsbürger- und der QAnon-Bewegung angehören und von dem Mythos geleitet worden sein, dass Deutschland angeblich von einem „Deep State“ regiert werde, von dem das Land befreit werden müsse.
Die Reuß-Gruppe habe geplant, bewaffnet in den Reichstag einzudringen und Abgeordnete des Bundestags als Geiseln zu nehmen. Danach sollten auch die Institutionen auf Landes-, Kreis- und Kommunalebene unter Kontrolle gebracht werden.
Heute steht in Stuttgart der sogenannte militärische Arm der Gruppe vor Gericht. Ihre Aufgabe war es, so die Anklage, die Machtübernahme mit Waffengewalt durchzusetzen. So hatte man schon damit begonnen, ein deutschlandweites System von militärisch organisierten Verbänden aufzubauen. Genau gesagt sollten insgesamt 286 sogenannte Heimatschutzkompanien entstehen. Die Bewegung habe zudem über ein massives Arsenal von rund 1.200 Waffen, mindestens 148.000 Munitionsteilen und anderer militärischer Ausrüstung verfügt.
Quelle: ZDF