Der republikanische US-Senator Mitt Romney wird im nächsten Jahr nicht erneut zur Wahl antreten und deutet damit seinen Rückzug aus der Politik an. In einem am Mittwoch (13.09.) veröffentlichten Video erklärte der 76-jährige Politiker, der als innerparteilicher Kritiker von Ex-Präsident Donald Trump bekannt ist, dass er Mitte 80 wäre, wenn er eine weitere Amtszeit beenden würde. Romney hat bereits 25 Jahre im öffentlichen Dienst verbracht und genießt seine Arbeit im Senat, betonte er. Dennoch wird er bei den Präsidentschafts- und Kongresswahlen im November 2024 nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren.
Romney zählt zu den bekanntesten Senatoren der konservativen Republikaner. Zuvor war er von 2003 bis 2007 Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts und trat 2012 als Präsidentschaftskandidat gegen Amtsinhaber Barack Obama an, konnte jedoch nicht gewinnen. 2018 wurde er in den Senat gewählt und vertritt seither den Bundesstaat Utah. Seine aktuelle Amtszeit endet Anfang 2025.
Als Senator wurde Romney vor allem für seine scharfe Kritik an Ex-Präsident Trump bekannt. Er stimmte als einziger republikanischer Senator im Februar 2020 beim ersten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump in der Ukraine-Affäre für eine Verurteilung des Präsidenten, was ihm Kritik aus den eigenen Reihen einbrachte. Auch beim zweiten Impeachment-Prozess gegen Trump im Zusammenhang mit der Kapitol-Erstürmung im Januar 2021 stimmte er für eine Verurteilung, gemeinsam mit sechs anderen republikanischen Senatoren. In beiden Fällen wurde jedoch nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit für eine Verurteilung Trumps erreicht.
In seiner Ankündigung nutzte Romney die Gelegenheit, um sowohl Trump als auch Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei zu kritisieren. Er warf Trump vor, den Klimawandel zu leugnen, während er Biden vorwarf, lediglich „Wohlfühl-Lösungen“ anzubieten, die die Erderwärmung nicht lösen würden. In einem Interview mit der „Washington Post“ äußerte Romney auch Besorgnis über die Entwicklung der Republikanischen Partei. Er sagte, die Partei neige zu einer „populistischen, demagogischen Botschaft„. Bei den Republikanern gilt Trump als haushoher Favorit im Rennen um die Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024.
Quelle: ZDFheute