Im Prozess um die Drohschreiben der „NSU 2.0“ ist der 54-jährige Angeklagte zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und 10 Monaten verurteilt worden. Der gebürtige Berliner hatte nach Auffassung der Richter vor dem Landgericht Frankfurt per Mail, Fax oder SMS eine Serie von rassistischen und Hasserfüllten Drohschreiben an Anwälte, Politiker, Journalisten und Vertreter des öffentlichen Lebens gerichtet.
Das Gericht sprach ihn unter anderem der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, der Volksverhetzung, der Störung des öffentlichen Friedens, der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole, der Bedrohung, eines tätlichen Angriffs auf einen Vollstreckungsbeamten sowie der Beleidigung für schuldig. Der Angeklagte selbst hatte diese Vorwürfe in seinem „letzten Wort“ wieder zurückgewiesen.
Zu den Adressaten der Drohschreiben gehörten unter anderen der Satiriker Jan Böhmermann, die Moderatorin Maybritt Illner und die Kabarettistin Idil Baydar. Begonnen hatte die Serie der Drohschreiben im August 2018 Todesdrohungen gegen die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz und ihrer Familie. Die Schreiben waren mit „NSU 2.0“ unterzeichnet worden. An Anspielung auf die rechtsextreme Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).
Quelle: ZDF