Das Orkantief „Zeynep“ hat sich über Deutschland ausgetobt und für eine schwere Sturmflut an der Nordseeküste gesorgt. In Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen sind nach Polizeiangaben auch Menschen durch den Sturm ums Leben gekommen.
Das Orkantief soll nun über das Baltikum nach Russland weiterziehen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Wie es von weiteren Meteorologen heißt, wird es am Samstag (19.02.) weitere Sturmböen geben. Mindestens bis mittags an den Küsten, vor allem Richtung Ostsee gibt es noch vereinzelt orkanartigen Böen um die 110 Kilometern pro Stunde. Im Binnen- und Inland rechnet man mit Böen von 70-80 Stundenkilometern. Man sollte weiterhin von Wäldern und Spielplätzen fernhalten.
Die Ruhe wird nur von kurzer Dauer sein, denn am Sonntag (20.02.) vor allem im Süden und in der Mitte werden wieder stärkere Böen erwartet.
Am Morgen hob der DWD seine Warnung vor extremen Orkanböen an der Nordsee auf. In Hamburg erreichte die Elbe am Pegel St. Pauli am Samstagmorgen gegen 5:30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mitteilte. Damit erreichte die Hansestadt erstmals 2013 wieder eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser.
Der Sturm forderte auch Todesopfer. So kam ein Mann in der niedersächsischen Gemeinde Wurster während des Sturms ums Leben, als ein Dach einstürzte, wo er drauf stand und versuchte das Dach zu reparieren. In Altenberge, in NRW, starb ein Autofahrer als er mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum prallte, der quer auf der Straße lag. Zur gleichen Zeit war ein Mann mit seinem Wagen in Saerbeck unterwegs, als sich sein Fahrzeug nach Polizeiangaben überschlug. Die Ursache des Unfalls ist noch unklar.
Der Bahnverkehr in Norddeutschland und im nördlichen Teil von NRW war auch am Samstagmorgen stark eingeschränkt, teilte die Deutsche Bahn mit. Nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin sowie zwischen Berlin und Halle (Saale)/Leipzig fahren demnach keine Fernzüge. Nur auf der Schnellfahrtstrecke zwischen Köln und Frankfurt fahren einzelne Züge. Auch der Regionalverkehr falle flächendeckend aus. Vor der Wiederaufnahme seien umfangreiche Erkundungsfahrten nötig. Fahrgäste können ihre für den Zeitraum vom Donnerstag bis Sonntag gebuchten Tickets bis zum 27. Februar flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren, wenn sie ihre Reisen wegen des Sturms verschieben.
Quelle: zdf.de