Die Türkei hat die Botschafter von Deutschland, den USA und weiteren Ländern zu unerwünschten Personen erklärt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte dies am Samstag (23.10.). Er sagte: „Ich habe unserem Außenminister den Befehl gegeben. Ich sagte, kümmern Sie sich darum, diese zehn Botschafter so schnell wie möglich zur ‚Persona non grata‘ zu erklären.“
Vorher hatte Erdogan den Botschaftern schon wegen einer Forderung zur Freilassung des Kulturförderers Osman Kavala indirekt mit der Ausweisung gedroht. Es war erst unklar, ob Erdogans neueste Aussagen nun unmittelbar zu einer Ausweisung der Diplomaten von insgesamt 10 Ländern führen könnte.
Erdogan sagte am Donnerstag (21.10.) der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu schon: „Wir können nicht den Luxus haben, sie in unserem Land willkommen zu heißen.“ Weiter sagte er: „Steht euch zu, der Türkei so eine Lektion zu erteilen? Wer seid ihr schon?“ Deutschland oder die USA ließen „Ganoven, Mörder und Terroristen“ auch nicht frei.
Am Montag (18.10.) hatten Deutschland und die neun anderen Botschaften in Ankara einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie mit Verweis auf die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) die Freilassung des 2017 verhafteten Kavala forderten. Das türkische Außenministerium hat daraufhin die betroffenen Botschafter eingeladen.
Quelle: Handelsblatt.com
