Saudi-Arabien schafft die Todesstrafe für Minderjährige ab. Eine entsprechende Verordnung hat das Königshaus am Montag erlassen, teilte die staatlich kontrollierte Menschenrechtskommission in Riad mit. So dürfen Richter nicht mehr die Todesstrafe an Angeklagte unter 18-Jährigen mehr verhängen. Die Höchststrafe für Jugendliche liegt bei zehn Jahren Jugend-Gefängnis.
Menschenrechtsorganisationen beklagen, dass in Saudi-Arabien die Todesstrafe zu häufig verhängt und vollstreckt wurde. So heißt es in veröffentlichten Jahresbericht zur Todesstrafe, den Amnesty International erst veröffentlicht hatte: „Saudi-Arabien hat 2019 eine Rekordzahl von Menschen hingerichtet – trotz eines allgemeinen Rückgangs der weltweiten Hinrichtungszahlen.“ Im letzten Jahr seien in dem Königreich rund 184 Menschen hingerichtet. Das ist mehr als in den Jahren zuvor.
In dem Land wird die Todesstrafe verhängt, wenn die Angeklagten wegen Terrorismus oder Drogendelikten verurteilt werden. Nach Angaben von Amnesty International sind sie auch ein Mittel gegen die Opposition. Grundsätzlich steht die Führung in Saudi-Arabien immer wieder in der Kritik wegen ihrer Menschenrechtspolitik. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Reformen durch das Königshaus würden mehr von der Unterdrückung begleitet, heißt es.