Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an den Ungar László Krasznahorkai. Das hat die Schwedische Akademie in Stockholm bekanntgegeben. Er ist der zweite Literaturnobelpreisträger aus Ungarn.

Ausgezeichnet werde sein visionäres Werk, hieß es zur Begründung. Der Schriftsteller und Drehbuchautor wurde 1954 in Gyula geboren. Sein Debütroman „Satanstango“ und viele weitere Werke wurden international ausgezeichnet und teils von Béla Tarr verfilmt.

Die Bücher von Krasznahorkai sind bekannt für ihren düsteren, oft apokalyptischen Stil und ihre komplexe Sache. Sie wurden in über 30 Sprachen übersetzt und behandeln häufig das Leben in Krisensituationen sowie grundlegende Fragen der menschlichen Existenz.

Der 71-Jährige erhalte die Auszeichnung „für sein unwiderstehliches und visionäres Œuvre, das inmitten apokalyptischen Terrors die Macht der Kunst bekräftigt„, sagte Mats Malm, der Ständige Sekretär der Akademie. Krasznahorkai sei „ein großer epischer Schriftsteller„, der in der mitteleuropäischen Tradition stehe, die sich von Franz Kafka bis Thomas Mann erstrecke „und durch das Absurde und groteske Übertreibungen gekennzeichnet ist„, erklärten die Juroren.

Den Preis wird er wie die anderen Nobelpreisträger am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, erhalten. Morgen wird der Preisträger des Friedensnobelpreises bekanntgegeben.

Quelle: ZDF, KNA, AP, dpa, AFP