Die britische Umweltaktivistin und Schimpansenforscherin Jane Goodall ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Sie starb auf einer Lesereise in Kalifornien, wie das Jane-Goodall-Institut mitteilte. Die Forscherin war die Erste, die über viele Jahre lang wilde Schimpansen in Afrika beobachtete. „Dr. Goodalls Entdeckungen als Ethnologin haben die Wissenschaft revolutioniert und sie war eine rastlose Befürworterin für den Schutz und die Wiederherstellung der Umwelt„, heißt es in einer Mitteilung.
Goodall forschte erstmal in den 1960er Jahren zu Schimpansen. Dafür wählte sie in Tansania einen damals ungewöhnlichen Ansatz: Sie hat die Tiere nicht einfach aus der Ferne beobachtet, sondern sie hat den engen Kontakt gesucht. Sie hat die Schimpansen gefüttert und ihnen Namen statt Zahlen gegeben, was einigen Wissenschaftlern missfiel. Dabei machte sie bahnbrechende Entdeckungen, die erst aber auf Misstrauen stießen.
Obwohl sie kein Studium absolviert hatte, wurde Goodall neben Diane Fossey und Birute Galdikas eine von drei Frauen, die Langzeitstudien über Menschenaffen begannen. Damit revolutionierte sie die Verhaltensforschung bei Menschenaffen. So hatte sie erkannt, dass Schimpansen, genau wie die Menschen, ganz individuelle Persönlichkeiten sind.
Eine Konferenz über die Bedrohung von Menschenaffen in Chicago brachte 1986 eine weitere Wende in ihrem Leben. So wurde aus der Verhaltensforscherin eine Aktivistin und Umweltschützerin, die sich für den Erhalt der Lebensräume einsetzte und Aufforstungsprogramme startete. Das Jane-Goodall-Institut hat inzwischen weltweit 27 Niederlassungen und befasst sich mit dem Natur- und Artenschutz.
Quelle: ARD



