Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für den neuen Vermarkter von RTLzwei und Warner Bros. Discovery zugestimmt. Vor drei Wochen hatten beide Medienunternehmen erst angekündigt, dass die einen gemeinsamen Vermarkter gründen wollen. Nun also ganz schnell die Genehmigung des Kartellamts.

Kartellamtspräsident Andreas Mundt begründete die Entscheidung folgendermaßen: „Die Fernsehwelt ist im Umbruch, und es besteht ein verstärktes Interesse an Kooperationen, um im zunehmenden Wettbewerb mit internationalen Playern bestehen zu können.

Zugleich erklärte Mundt auch den Unterschied zwischen dem gescheiterten Vorhaben der Ad Alliance, die Werbevermarktung von RTLzwei zu übernehmen. „Während die Marktverhältnisse engere Verbindungen von Wettbewerbern in Vorgängerfällen noch nicht zugelassen haben, steht dem Vorhaben von RTLzwei und Warner Bros. Discovery fusionskontrollrechtlich nichts entgegen„, sagte Mundt. „Da es sich hier gerade um kleinere Anbieter im Markt handelt, dürften davon sogar positive Impulse für den Wettbewerb ausgehen. Dabei sehen wir den Markt nicht mehr auf TV-Werbung begrenzt, sondern eher als Big Screen-Werbemarkt, der die TV-Werbung, aber insbesondere auch die Angebote von Netflix, Amazon Prime, Disney und in gewissem Umfang auch YouTube umfasst.

In ihrer Mitteilung haben die Wettbewerbshüter darauf hingewiesen, dass sowohl RTLzwei mit El Cartel als auch Warner Bros. Discovery mit seinen Werbeumsätzen, „weit hinter den Vermarktern der führenden Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1“ liegen, „die selbst auf einem Big Screen-Werbemarkt nach wie vor den Großteil der Umsätze auf sich vereinen„.

RTLzwei und Warner Bros. Discovery hatten nach den gescheiterten Vermarktungsplänen von Ad Alliance angekündigt, das neue Joint Venture unter dem Namen El Cartel Brothers schon zum Start des neuen Vermarktungsjahres 2026 an den Start bringen zu wollen. Demnach ist geplant, „TV- und Teile der Digitalinventare in Deutschland künftig gemeinsam zu vermarkten.“ Vom Bundeskartellamt heißt es jetzt, dass in dem neu gegründeten Unternehmen „insbesondere die Vermarktung der TV-Werbeflächen der beteiligten Unternehmen zusammengelegt werden“ sollen.

Quelle: DWDL