Der Absturz des Passagierflugzeugs von Air India mit 260 Toten vor einem Monat ist möglicherweise auf eine unterbrochene Treibstoffzufuhr zurückzuführen.
Der Regler für die Kraftstoffzufuhr der beiden Triebwerke seien unmittelbar nach dem Start fast gleichzeitig auf die Position „Abgeschaltet“ gesprungen, heißt es in dem vorläufigen Bericht der indischen Flugunfalluntersuchung. Im Cockpit herrschte dann Verwirrung, warum die Schalter plötzlich geschlossen waren. Die Fluggesellschaft Air India wollte sich selbst dazu nicht äußern.
Auf dem Stimmenrekorder, der geborgen wurde, sei im Cockpit des Flugzeugs zu hören gewesen, dass einer der Piloten den anderen fragte, warum er den Kraftstoffschalter umgelegt habe, heißt es in dem Bericht. „Der andere Pilot antwortete, er habe das nicht getan.“ Ob die Antwort vom Kapitän oder dem Ersten Offizier kam, ist nicht bekannt.
Die Überwachungskameras am Flughafen zeigten, dass das Ram-Air-Turbine genannte Notfallsystem ausgeklappt worden sei, als die Maschine anfangs gestiegen sei, heißt es in dem Bericht weiter. Das System besteht aus einem kleinen Propreller und erzeugt aus dem Fahrtwind hydraulische oder elektrische Energie. Bei einem Notfall wird aus dem Rumpf oder der Tragfläche ausgeklappt. Dem Bericht zufolge deute nichts auf einen möglichen Zusammenprall mit fliegenden Vögeln hin. So heißt es in dem Bericht: „Es wurden keine bedeutsamen Vogelaktivitäten in der Nähe der Flugbahn beobachtet.“ Die Maschine habe bereits an Höhe verloren, noch bevor sie die Umfassungsmauer des Flughafens überflogen hatte.
Das Flugzeug ist mit 242 Menschen an Bord am 12. Juni kurz nach dem Start in der Stadt Ahmedabad im Westen von Indien in ein Wohngebiet gestürzt und in Flammen aufgegangen. Beim Absturz kamen 241 Passagiere und 19 weitere Menschen am Boden ums Leben nur. Nur ein Passagier überlebte den Absturz. Die Maschine war auf dem Weg nach London.
Bei diesem Stadium der Untersuchungen gab es „keine Handlungsempfehlungen für die Betreiber und Hersteller von Boeing 787-8 und /oder GE GEnx-1B-Triebwerken„, teilte die indische Flugunfalluntersuchung mit. An den Untersuchungen beteiligten sich Experten von Boeing, der Bundesluftfahrtbehörde der USA und der Triebwerkshersteller GE.
Quelle: ZDF, dpa, AFP, Reuters



