In der österreichischen Stadt Graz hat ein ehemaliger Schüler in einer Schule mehrere Menschen erschossen. Neun der Opfer sind in der Schule gestorben. Eine Frau, die in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, erlag nach Angaben der Klinik am Dienstagabend (10.06.) ihren Verletzungen.
Der Innenminister von Österreich, Gerhard Karner, hatte schon vorher mitgeteilt, dass es 12 teils schwer Verletzte gebe. Sechs der neun erschossenen Personen waren nach Angaben des Ministers weiblich, drei waren männlich. Bei den meisten Opfern handelt es sich Medienberichten zufolge um Schüler. Der Täter brachte sich später selbst um.
Die Polizei geht davon aus, dass er alleine agierte. Bei dem Täter handelte es sich um einen 21-jährigen Mann, der zwei Waffen mit sich geführt hatte. Die Waffen hat er wohl legal besessen, heißt es in einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag. Über sein Motiv gab es bislang keine Informationen. Der junge Mann habe sich auf einer Toilette im Schulgebäude das Leben genommen. Karner ergänzte noch, dass es sich bei dem mutmaßlichen Schützen um einen ehemaligen Schüler gehandelt habe, der vorzeitig ohne Abschluss von der Schule gegangen sei.
Nach Angaben der Polizei waren an dem Einsatz in der Dreierschützengasse in Graz und in der Umgebung mehr als 300 Polizisten im Einsatz, darunter auch Spezialkräfte. Wie das Rote Kreuz mitteilte, waren mehr als 160 Rettungskräfte im Einsatz. Auch Hubschrauber sind zum Einsatz gekommen. Es ist ein spezieller Alarmplan des Landes für die Versorgung zahlreicher Verletzter aktiviert worden.
Die Tat wird wohl als bisher schlimmster Amoklauf in der Geschichte Österreichs eingehen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich tief erschüttert. Er schrieb auf der Plattform X, ehemals Twitter: „Dieser Horror ist nicht in Worte zufassen“. Es gebe in diesem Moment nichts, was den Schmerz von Eltern und Großeltern, von Geschwistern, Freunden und Freundinnen lindern könne. „Weiter heiß es vom österreichischen Staatsoberhaupt: „Heute und in den schweren Tagen, die kommen, wird unser Land zeigen, dass in diesem Miteinander seine Stärke liegt.“ Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker sprach auf einer Pressekonferenz von einer nationalen Tragödie. Er denke an die Opfer und Hinterbliebenen, sagte er. Er sprach von einem unfassbaren Gewaltexzess. Für den Mittwoch (11.06.) kündigte er um 10 Uhr eine Trauerminute an. Alle öffentlichen Gebäude sind auf halbmast geflaggt und es gibt eine dreitägige Staatstrauer. Der Regierungschef des Bundeslandes Steiermark, Mario Kunasek, kündigte zudem an, dass es für drei Tage keine öffentlichen Veranstaltungen gebe.
Quelle: ARD



