Die EU bereitet nach der Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump Gegenmaßnahmen vor, will aber auch gesprächsbereit bleiben. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte: „Wir finalisieren bereits das erste Maßnahmenpaket als Reaktion auf die Stahlzölle und bereiten nun weitere Maßnahmen vor, um unsere Interessen und Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern.“ Brüssel werde genau beobachten, welche indirekten Auswirkungen die Zölle haben könnten. Die EU könne keine globale Überkapazität auffangen und auch kein Dumping auf seinen Märkten akzeptieren.

Von der Leyen betonte aber auch, dass es noch nicht zu spät ist für Verhandlungen mit den USA. Das Ziel müsse sein, Handelshemmnisse abzubauen und sie nicht zu erhöhen. Zu der Entscheidung Trumps Zölle gegen die ganze Welt zu erheben, sagte Von der Leyen, dass dies ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft sei und die Folgen immens sein werden. „Millionen von Menschen werden mit höheren Lebensmittelrechnungen konfrontiert sein. Medikamente werden teurer, ebenso der Transport. Die Inflation wird ansteigen. Und dies schadet vor allem den wirtschaftlich schwächsten Bürgern“, sagte die deutsche Politikerin.

China forderte die USA auf, ihre neuesten Zölle unverzüglich aufzuheben. In Peking wurden auch Gegenmaßnahmen angekündigt. In Kanada hat Premierminister Mark Carney auch Gegenmaßnahmen angekündigt. „Es ist wichtig, zielgerichtet und mit Nachdruck zu handeln, und genau das werden wir tun“, sagte Carney vor einer Kabinettssitzung. Dem US-Präsidialamt zufolge gelten für Kanada nicht die neuen Basiszölle von 10 Prozent, aber die Zölle von 25 Prozent für viele kanadische Produkte bleiben in Kraft.

Der US-Finanzminister Scott Bessent warnt die betroffenen Staaten und drohte sogar, sollten Gegenmaßnahmen von den Ländern kommen.

Quelle: n-tv