In der Türkei haben zahlreiche Menschen gegen die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoğlu protestiert. Trotz eines Demonstrationsverbotes kamen alleine in Istanbul tausende Menschen unter einem hohen Polizeiaufgebot zusammen und haben vor der Stadtverwaltung protestiert, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.

Auch in der türkischen Hauptstadt Ankara hat es nach Informationen des TV-Senders Halk TV Proteste gegeben. An der dortigen ODTÜ-Universität kam es zu Zusammenstößen von Studierenden mit der Polizei. Es sollen auch einige Demonstranten festgenommen worden sein.

Die CHP, zu der İmamoğlu gehört, spricht nach der Festnahme von einem „zivilen Putsch“. Sie werfen der Regierung von Präsident Erdoğan vor, die Oppositionspolitiker ausschalten zu wollen. Die türkische Regierung weist dies zurück. Der türkische Innenminister Yilmaz Tunc erklärte, dass Erdoğan nicht mit der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters sowie etwa 100 weiterer Personen zu tun hat.

Nach Angaben des Innenministers wird wegen der Vorwürfe der Korruption und der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung gegen İmamoğlu ermittelt. Er und sechs weitere Personen sollen die PKK unterstützt haben. Die Verhaftung erfolgte einen Tag, nachdem die Universität Istanbul ihm seinen Abschluss aberkannt hatte. Sollte die Aberkennung bestehen bleiben, kann İmamoğlu nicht für die Präsidentenwahl im Jahr 2028 antreten.

Quelle: ARD