Der mutmaßliche Täter von München, der mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, hatte nach Angaben des bayrischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis. Am Donnerstagabend (13.02.) sagte Herrmann der dpa: „Damit war der Aufenthalt des Täters bis zum heutigen Tage nach gegenwärtigem Erkenntnisstand absolut rechtmäßig.“
Zugleich berichtete er, dass der Mann nach neuesten Erkenntnissen und entgegen ersten Informationen vom Donnerstagmittag nicht wegen Ladendiebstählen auffällig war. Vielmehr habe er stattdessen als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen gearbeitet. Weil er in mehreren Ladendiebstahlprozessen aufgetreten sei, habe es Missverständnisse gegeben. Herrmann stellte klar: „Er war nicht selbst Tatverdächtiger, sondern er war Zeuge.“
Dies widerspricht den vorherigen Aussagen Herrmanns. Der CSU-Politiker hatte nach der Tat gesagt, dass der Mann polizeibekannt sei und wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen ist. Er hatte auch gesagt, dass es sich um einen abgelehnten Asylbewerber handelte. Im Bayrischen Rundfunk sagte der CSU-Minister: „Insofern war die zeitweilige Mutmaßung, er wäre ausreisepflichtig gewesen und hätte abgeschoben werden sollen, nicht richtig.“
Nach den Worten Herrmanns kam der Mann im Jahr 2016 nach Deutschland als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling. Sein Asylverfahren wurde demnach im Jahr 2020 endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Stadt München hat dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 ihm eine Aufenthaltserlaubnis gegeben. Der junge Mann hat eine Schule besucht und eine Ausbildung gemacht.
Quelle: ARD