Der Holocaustleugner Bischof Richard Williamson ist tot. Wie die deutsche Sektion der erzkonservativen Piusbruderschaft mitteilte, ist er am späten Mittwochabend (29.01.) im Alter von 82 Jahren gestorben.
Das Generalhaus der Piusbruderschaft schrieb in einer Erklärung: „Sein Weg und jener der Bruderschaft haben sich unglücklicherweise vor vielen Jahren getrennt.“ Die Gemeinschaft hatte den Briten schon im Jahr 2012 wegen fehlenden Gehorsams ausgeschlossen.
Im Jahr 2008 hatte Williamson mit der Leugnung des Holocaust einen Skandal in der katholischen Kirche ausgelöst. Damals bestritt er in einem Priesterseminar der Vereinigung bei Regensburg in einem Interview für das schwedische Fernsehen die Existenz von Gaskammern und die millionenfache Tötung von Juden durch die Nazis. Danach wurde er in Deutschland nach einem langwierigen Rechtsstreit zu einer Geldstrafe verurteilt. Er meinte, er sah seine freie Meinung verletzt. Er argumentierte damals, dass die Aussagen für die schwedischen Zuschauer gedacht gewesen sind, wo Holocaustleugnung nicht strafbar sei. Die Richter hielten aber dagegen, dass Williamson sehr wohl damit rechnen könne, dass seine Aussagen in Deutschland auf Interesse stoßen würden, alleine schon wegen der Geschichte des Landes.
Als dann 2009 die Äußerungen bekannt wurden, entwickelte es sich für den Vatikan und dem damaligen Papst Benedikt XVI. zu einer schweren Krise. Nach dem Bekanntwerden des Interviews hob der Papst die seit bestehende Exkommunikation Williamsons und dreier weiterer Piusbischöfe auf. Dafür wurde der Papst weltweit kritisiert.
Die abtrünnige Priestervereinigung erkennt einige Lehren der Kirche nicht an. Insbesondere, wenn es um Reform geht, die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil Einzug gehalten hat.
Quelle: SPIEGEL